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Gesundheit und Stress

Stress und seine Bewältigung

Bei Gefahr reagiert unser Kopf blitzschnell. Die Anforderungen an die Situation werden analysiert und aufgrund bisheriger Erfahrungen eingeschätzt.

Konnten ähnliche Herausforderungen bisher gut bewältigt werden? In diesem Fall wird die aktuelle Lage als wenig belastend empfunden.

Als stressig wird eine Situation empfunden, sobald der Glaube besteht, einer Belastung nicht bzw. nicht mehr gerecht werden zu können. Dann steigen Blutdruck und Muskelspannung, das Herz schlägt schneller, der Körper schüttet Stress-Hormone aus.

Mussten unsere Vorfahren noch vor realen Gefahren wie Fressfeinden davonlaufen, finden wir uns heute meist in eher mental stressigen Situationen wieder.

Die Reaktion unseres Körpers dabei ist dabei jedoch nahezu exakt die gleiche wie vor Tausenden von Jahren, nur dass wir meist weder fliehen noch kämpfen können.

Doch auch wenn sich Stress-Situationen nicht vollständig vermeiden lassen: der Umgang mit ihnen kann gelernt werden.

Normalerweise benötigt der menschliche Körper ab dem Zeitpunkt, wo wir uns in einer realen Stresssituation befinden — oder diese auch nur antizipieren — 90 Sekunden, in welchen der Geist getrübt und nicht zum komplexen Denken fähig ist. Unser Kopf ist wie außer Gefecht gesetzt.

Wie der ehemaliger Kampfpilot Tom Bunn im US-amerikanischen Wissenschafts-Magazin „Psychology Today“ erklärt, gibt es allerdings eine Möglichkeit, euren Geist zu wappnen und Stress innerhalb von Sekundenbruchteilen zu reduzieren.

Geistiges Wohlbefinden wirkt Stress entgegen

Der Schlüssel zu dieser Fähigkeit liegt darin, beim Aufkommen von Stress automatisch den Teil unseres vegetativen Nervensystems anzusprechen, welcher der Regeneration des Organismus und dem Aufbau von Energiereserven dient — den sogenannten Parasympathikus. Wird er aktiviert, haben die Stresshormone kaum Auswirkungen auf unser Denken.

Dieser entsprechende Teil unseres Gehirns reagiert zum Beispiel extrem auf Gesichter, die Stimmlage und die Körpersprache von Personen, in deren Umgebung wir uns sicher fühlen.

Um die bei Stress eintretende Denkblockade zu umgehen, hilft es laut Bunn daher, euch im Geist eine bekannte Person heraussuchen, bei der ihr euch körperlich und mental wohlfühlt.

  • Am besten handelt es sich dabei um eine Person, von der ihr weder Kritik noch scharfes Urteil zu fürchten habt und die sich mit Ratschlägen eher zurückhält.
  • In stressigen Situationen werden euch zuerst die Anzeichen von Stress bewusst. Wenn ihr dies vorbereitend üben wollt, stellt euch also diesen einsetzenden Stressmoment bildlich vor.
  • Dann ist der Moment euch vorzustellen, dass die besagte Person das Zimmer betritt.
  • Verinnerlicht, wie beruhigend der Anblick des Gesichts dieser Person ist.
  • Als nächstes stellt ihr euch dann vor, dass die Person euch anspricht – und ihr von ihrer Stimme beruhigt werdet.
  • Zuletzt stellt euch vor, wie ihr diese Person umarmt, und spürt die beruhigende Wirkung der Berührung. Wird diese Situation oft genug imaginiert, sobald ihr erste Anzeichen von Stress bemerkt, beruft sich euer Gedächtnis nach einigen Tagen unbewusst auf das Vorgestellte und lernt somit, sich in Stresssituationen automatisch selbst zu beruhigen — ganz, ohne in eine Schockstarre zu verfallen.

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